Ist SEO nicht sofort bei einer neuen Website dabei?

„Ich habe doch erst eine neue Website – da ist die Suchmaschinenoptimierung automatisch dabei, oder nicht?“ Solche oder ähnliche Aussagen hören wir immer wieder, wenn wir uns mit Kunden und Bekannten unterhalten. Wieso das nicht zwingend richtig ist, erklären wir hier.

Um kaum ein anderes Thema ranken sich im Onlinemarketing so viele Mythen und Vorurteile wie um die Suchmaschinenoptimierung (SEO). In letzter Zeit werden wir immer wieder mit der Frage konfrontiert, wieso es eigentlich SEO-Beratung braucht, denn die Optimierung für Google und Co. sei doch heute sowieso bei der Erstellung einer neuen Website dabei. Im Glauben vieler Kunden gehört SEO genauso zu einer neuen Website dazu wie die Pflege eines Impressums.

Wir müssen Sie leider enttäuschen: SEO ist nicht automatisch bei Ihrer neuen Website dabei. Und auch nicht mit dem Relaunch der Website abgeschlossen. 

Das hat mehrere Gründe.

Grund 1: Es gibt keine einheitlichen Standards im Bereich SEO.

Leider ist Suchmaschinenoptimierung nicht wie die Erstellung von Druckdaten. Während die Druckerei genaue Vorgaben machen kann, wie Druckdaten aufbereitet sein müssen, gibt Google allenfalls Hinweise. Dadurch ist viel Halbwissen, veraltetes Wissen und Aberglaube im SEO-Bereich unterwegs.

Wer up to date in der Suchmaschinenoptimierung bleiben will, muss sich regelmäßig bei Konferenzen, Webmaster-Talks und in einschlägigen Publikationen weiterbilden. Im Tagesgeschäft einer Werbeagentur ist dafür allerdings oft keine Zeit. Deshalb können sich SEO-Mythen wie „Ein Keyword sollte möglichst oft im Text stehen“ oder „Backlinks bringen mehr als eigene Inhalte.“ so lange halten.

Fragen Sie daher gezielt nach, welches SEO-Verständnis die Agentur hat, welche Maßnahmen konkret geplant sind und welche Mitarbeiter sich mit diesem Thema beschäftigen.

Die Google Webmasters beschäftigen sich ebenfalls mit den Mythen, die sich immer noch halten. Schauen Sie doch mal rein!

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Grund 2: Viele Website-Relaunches erfolgen Content-Last.

Hauptsache, es sieht gut aus! Wahlweise auch: Hauptsache, es gefällt dem Chef / der Chefin / dem Personalchef / der Marketingleitung / Person XY. Nach dem Prinzip „Optik ist das Wichtigste“ entstehen leider immer noch zu viele Websiten.

Für eine gute SEO-Positionierung ist aber vor allem der Content wichtig. Deshalb können Sie sich fast sicher sein: Wenn Ihre Agentur Sie als Kunden um die Texterstellung bittet oder gar den Aufbau der Seiten Ihnen überlässt, gibt es nur zwei Erklärungen. Entweder Sie sind selbst SEO-Texter (oder als SEO-Manager (IHK) zertifiziert) – oder Suchmaschinenoptimerung ist dieser Agentur nicht so wichtig.

Wenn ein Relaunch Content Last (also mit den Inhalten als niedrigste Priorität) erfolgt, ist höchste Vorsicht geboten. Erkundigen Sie sich hier bitte genau nach dem SEO-Konzept oder lassen Sie schon vor Livegang ein SEO-Audit machen.

Der ideale Ablauf eines Relaunches sollte Content First erfolgen:

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Grund 3: Website-Relaunches sind oft mit heißer Nadel gestrickt.

Nächte, in denen man durcharbeitet. Hektische Last-Minute-Telefonate mit dem Kunden. Website-Besucher, die in den ersten Tagen nach dem Launch noch Fehler finden. Wenn man Werber nach den typischen Launch-Erfahrungen fragt, hört man wohl oft von mindestens einer solchen Erfahrung.

Kein Wunder: Denn die meisten Relaunches sind mit der sprichwörtlichen „heißen Nadel“ gestrickt und zum Ende hin muss es oft schnell gehen, da eine wichtige Messe, ein Jubiläum oder ähnliches ansteht. Da soll die neue Website natürlich als Glanzpunkt live sein.

Klar ist aber auch: Die SEO-Power steckt im Detail. Deshalb gilt es vor dem Livegang der neuen Website nicht nur die Linkstruktur zu prüfen und die Meta-Informationen zu optimieren, sondern auch auf Keywords und eine abwechslungsreiche Struktur der einzelnen Seiten zu achten. Zudem gilt es viele technische Faktoren zu beachten. Ist die Website live, sollten direkt die 301-Weiterleitungen von der alten Seite eingerichtet werden, da sonst Rankingverluste drohen, wenn zu viele URLs ins Leere laufen.

Insofern gibt es kaum ein größeres Risiko als einen Last Minute Relaunch, bei dem die Seiten online genommen werden, ohne dass ein finaler SEO-Check gemacht wurde.

Stricken ist wie ein Website Relaunch: Gut Ding will Weile haben

Gutes Stricken will Weile haben. Das gilt auch für Website-Relaunches!

Grund 4: SEO beginnt erst mit dem Website-Relaunch!

Selbst wenn Ihre Agentur alle Grundlagen beachtet hat, gibt es immer noch eine Herausforderung. Denn nur wer seine Website dauerhaft verbessert, auf Updates von Google reagiert und immer wieder frische Inhalte auf die Seite bringt, kann dauerhaft seine Position im Index halten (oder verbessern).

Sie mögen also mit dem Relaunch an einer guten Position stehen – aber wie sieht das in einem Jahr aus? Für die Suchmaschine ist es ideal, wenn Sie nicht alle paar Jahre einen kompletten Relaunch machen und die Seite dazwischen brach liegen lassen. Vielmehr sollten Sie regelmäßig an der Website arbeiten. Dazu können auch immer wieder kleinere Design-Updates gehören, damit die Website dauerhaft „frisch“ wirkt.

Kurz: SEO ist weder automatisch bei der Website dabei noch mit dem Relaunch vorbei. Denn danach geht es erst richtig los: Wer dauerhaft gut platziert bleiben möchte, muss sich immer wieder um seine Website kümmern.

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Bilder: Kelly Sikkema, Charles Deluvio via unsplash.com

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