Warum die Zeit der Full Service Werbeagenturen vorbei ist

Lange Zeit war es der Traum aller Marketing-Abteilungen: Eine Werbeagentur für alle Aufgaben. Wir zeigen, warum der Full Service Gedanke nicht mehr zeitgemäß ist, sondern sogar schädlich sein kann. Außerdem fragen wir uns, was danach kommen könnte.

Die Vorteile einer sogenannten Full Service Werbeagentur liegen klar auf der Hand – sowohl für Unternehmen als auch für Agenturen. Für Unternehmen ist klar: Egal, ob Printprodukte, Eventmarketing, Website oder Social Media Marketing – ein Ansprechpartner auf Agenturseite hilft bei allen Fragen weiter. Weitere oft genannte Argumente: „Alle Produkte passen zum Corporate Design.“ oder auch „Es fallen weniger Abstimmungen an und dadurch spart man Zeit.“

Für Agenturen bietet dieses Modell ebenfalls Vorteile: Unter anderem wird die Kalkulation leichter und man muss sich nicht ständig gegen Konkurrenz beweisen. 

Klingt verführerisch? Ist es auch – allerdings verleitet dieser Ansatz auch zur Durchschnittlichkeit. Wollen Sie das wirklich? Und worin könnten die Alternativen bestehen?

Full Service Werbeagenturen sind nicht mehr zeitgemäß.

Auch auf dem Markt kaufen Sie die Früchte dort, wo sie am besten aussehen. Wieso dann mit einer einzigen Agentur zufrieden geben?

Warum Full Service in Zeiten der Digitalisierung nicht mehr möglich ist.

Der Grund, warum der Full Service Gedanke zunehmend schwierig zu realisieren ist, ist vor allem die schier unendliche Vielfalt an Marketing-Kanälen, die ein Unternehmen heute bedienen können muss.

Werbeagenturen müssen daher eine deutlich breitere Range an Kompetenzen mitbringen als noch vor 5 Jahren. Wer im Bereich Print stark ist, der muss sich Web-Kompetenz erst mühsam aufbauen. Spezialisierte Online-Agenturen haben dagegen oft nicht ausreichend Erfahrung im Print-Bereich. Eventmarketing ist schon lange eine komplett eigene Disziplin mit eigenen Regeln geworden.

Kurz gesagt: Eine durchschnittlich große Agentur kann heute nicht mehr alle Disziplinen mit dem gleichen Können bespielen. 

Dennoch versuchen es viele Agenturen weiterhin. Das Ergebnis: Mittelmäßigkeit in mindestens einem Bereich.

Die Lösung könnte lauten: Beauftragung von Spezialisten für die unterschiedlichen Bereiche. Doch wieso fürchten sich eigentlich so viele Unternehmen vor der Beauftragung mehrerer Agenturen für unterschiedliche Schwerpunkte?

Spezialisierung in der Werbebranche

Spezialisierung: In der Landwirtschaft längst angekommen. Wieso also nicht in der Werbebranche?

Was das Ende von Full Service für Unternehmen bedeutet.

Wer als Unternehmen nicht mit einem mittelmäßigen Marketing zufrieden ist, sollte auf Spezialisten anstelle von Full Service Dienstleistern setzen. Das bedeutet aber, dass ein Umdenken in den Marketingabteilungen stattfinden muss:

  • Marketing-Mitarbeiter müssen selbst zu Strategen werden, ein generelles Wissen über alle Marketing-Bereiche mitbringen und dieses stets auf dem aktuellen Stand halten. Nur so lässt sich entscheiden, welche Agentur für welchen Job am besten geeignet ist.
  • Der Koordinationsaufwand in der Marketing-Abteilung wird steigen. Denn mit unterschiedlichen Agenturen für unterschiedliche Aufgaben ist mehr und detailliertere Kommunikation notwendig.
  • Corporate Design Richtlinien und abgeschlossene Projekte müssen besser dokumentiert werden, damit ein einheitliches Bild in allen Marketing-Kanälen gewährleistet ist.
  • Es muss die Bereitschaft zur Zusammenarbeit zwischen den unterschiedlichen Agenturen sicher gestellt werden. Die Mitarbeiter im Marketing sind dabei Schnittstelle und Vermittler zwischen verschiedenen Dienstleistern. 
Netzwerkagenturen: Zukunft des Marketing?

Eine Lösung zum Wohle des Kunden: Netzwerke aus spezialisierten Agenturen

Eine Alternative für die Zukunft: Netzwerk Werbeagenturen?

Lässt sich dieser erhöhte Aufwand auf Seiten des Unternehmens umgehen? Die Antwort lautet Jein.

  1. Eine Alternative könnte sein, dass sich das Unternehmen mit Mittelmäßigkeit in bestimmten Bereichen zufrieden gibt. Aber mal ehrlich: Wer möchte schon mittelmäßig sein? 
  2. Große Werbeagenturen haben oft spezialisierte Abteilungen für die einzelnen Bereiche eingerichtet. Hier kann man von echtem Full Service sprechen. Doch zur Beauftragung von Global Playern fehlt vielen Mittelständlern das Budget. 
  3. Eine weitere spannende, wenn auch bisher noch seltene Alternative könnten sogenannte Netzwerkagenturen sein.

Beim Konzept der Netzwerkagentur bildet eine einzelne Agentur die Schnittstelle zum Kunden und übernimmt die Koordination spezialisierter Dienstleister. Der Vorteil: So steht wirklich für jede Dienstleistung ein qualifizierter Ansprechpartner zur Verfügung und dennoch hält sich der Koordinationsaufwand für Marketingabteilungen in Grenzen.

Wir praktizieren diesen Ansatz bereits im Bereich Technik (v.A. mit externen Ansprechpartnern für TYPO3, Frontend- und Backend-Programmierung) sowie bei größeren Foto- und Print-Produktionen. In die andere Richtung unterstützen wir befreundete Agenturen vor allem im Bereich SEO und Content.

Wir finden: Dieser Ansatz sollte in der Werbebranche noch mehr Verbreitung finden – zum Wohle der einzelnen Agenturen und der Kunden. 

Wenn Sie Fragen zum Netzwerk-Modell haben oder interessiert an einer Kooperation mit uns sind, melden Sie sich gerne bei uns!

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Fotos: rawpixel, Phuc Long, Jeff Sheldon, Ja Ma via unsplash.com

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